top of page
  • AutorenbildJennifer Victoria Withelm

Folge #26: Von der Unternehmensberatung zum digitalen Geschäftsmodell

00:00:06 Jennifer Withelm: Hallo und Servus aus Starnberg! Mein Name ist Jennifer Withelm, Berater für Learning und Development aus München, und die Macherin des Blogs „Lernen in Geil“. Heute stehe ich südlich von München bei Birgit Albrich. Sie hat eine Unternehmensberatung, ich sag jetzt mal, eine klassische Unternehmensberatung für Training, Coaching und Beratung. Jetzt haben wir die Corona Krise, und Birgit hat schon vor der Coronakrise angefangen, das Ganze in eine neue Richtung zu lenken. Was muss externe Personalentwicklung heutzutage leisten, damit sie tatsächlich zeitgemäß ist?


00:00:39 Birgit Albrich Bandao: Spannende Frage, ich und mein unglaubliches Team haben vor mehreren Jahren begonnen, alle unsere Erfahrungen, die wir aus dem Präsenztraining haben, Methoden, die wirksam sind, Vorgehensweisen und vor allem die Ansatzpunkte, die in eine Transformation führen, zu digitalisieren, und daraus sind unterschiedliche Produkte entstanden, die wir jetzt in der breiten Masse jedem zugänglich machen.


00:01:06 Jennifer Withelm: Also, Sie haben ja schon vor der Coronakrise angefangen, sich digitaler aufzustellen. Was war denn der Auslöser für die Digitalisierung?


00:01:14 Birgit Albrich Bandao: Die Neugierde. Wir haben in den Seminaren festgestellt, dass wir ganz außergewöhnliche Ergebnisse erreichen bei Menschen, weil wir die Persönlichkeit mit trainieren, neben den Tools und den Fachkompetenzen. Und irgendwann war klar, da liegt eine Matrix, da liegt ein Rhythmus, da liegt eine Routine dahinter, wenn man gewisse Schritte geht. Und in dem Moment war klar, das digital abzubilden, damit es für jeden nutzbar ist.


00:01:44 Jennifer Withelm: Warum haben Sie schon vor Corona gesagt, Präsenz alleine ist es anscheinend nicht mehr. Wir müssen digital werden. Es gibt ja ganz viele Unternehmensberatungen da draußen, die sagen, Präsenz wird immer bleiben, wird nie gehen.


00:01:59 Birgit Albrich Bandao: Hm, na ja, das war eine logische Weiterentwicklung. Wir haben über 20 Jahre sehr viele, also wirklich Tausende von Mitarbeitern durch alle Hierarchiestufen, von Vorständen bis zu Sachbearbeitern, trainiert und geschult. Da entsteht etwas völlig Neues für die Karriere, für den Menschen, für seine Performance am Arbeitsplatz, also auch fürs Unternehmen. Der Gedanke war schon recht früh da, das zu digitalisieren. Wir haben dann begonnen, eine Guidance, die auf Management, Taktiken und Managementmethoden basiert, zu entwickeln, einfach um so alles griffbereit zu haben. Auf was muss ich achten, wie muss ich vorgehen, wie möchte ich vorgehen, welche Ziele möchte ich erreichen? Bringst du denn deine PS richtig auf die Straße? Hast du die richtige Haltung? Hast du die richtige Einstellung, oder solltest du, wenn du jetzt in die Vorgehensweise gehst, vielleicht deine Gedanken, dein Hintergrund, deine Intension auch nochmal überprüfen? Denn das macht einen Unterschied. Also, es macht einen großen Unterschied, ob ich mit Ihnen oder mit jemandem in eine Delegation gehe und selbst die Haltung habe, die wird das super rocken, oder ob ich reingehe und denke, die letzten Male hat es ja auch nicht geklappt. Ich transportiere da was mit, und das entfaltet seine Wirksamkeit.


00:03:35 Jennifer Withelm: Stichwort Learning Nuggets: kleine Happen, kleine Einheiten. Ich komme aus einer Zeit, da gab es ein, zwei, teilweise drei Tage Präsenz Seminare. Geht der Trend ganz stark weg von diesen Formaten in Richtung kleine Brocken


00:03:50 Birgit Albrich Bandao: Weiß ich gar nicht, ob das so generell zu sagen ist. Generell sind diese in unserer Zeit, weil wir wahnsinnig viele Informationen bekommen, schneller zu verarbeiten. Was soll denn passieren in einem Präsenz Training oder in einem Online Training? Ich soll für mich in mein System irgendetwas mitnehmen, mit dem ich dann arbeite, dass ich in mein System übernehme und dann eine größere Handlungsfreiheit habe, also mehr Möglichkeiten oder neue Impulse, wo ich sage, das kann ich ausprobieren. Was passiert in der Praxis? Ich kriege die Resultate, die ich haben will, und dann mache ich weiter.


00:04:32 Jennifer Withelm: Das geht vermutlich in kleinen Stückchen besser.


00:04:32 Birgit Albrich Bandao: Ja.


00:04:32 Jennifer Withelm: Sie haben diese Produkte weiterentwickelt, die sie angeboten haben. Wie schauen die jetzt aus? Was ist in Ihrem Portfolio, was jetzt zukunftsweisend ist?


00:04:43 Birgit Albrich Bandao: Wir haben unser ganzes Know-how und den Hintergrund basierend auf neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit Didaktikern aus der Erwachsenenbildung, Soziologen, komplett digitalisiert und den Dojo an Start gebracht, mit sehr viel Aufwand, mit sehr viel Herzblut, mit unglaublich viel Know how und großem Wissen. Im Hintergrund ist viel IT und künstliche Intelligenz, damit jeder wie in einem Präsenztraining an seinen individuellen Themen arbeiten kann und genau zu seinen Themen in den Sessions im Dojo stimuliert wird, durch Impulse, durch konkrete Handlungsempfehlungen, durch Beispiele und seine Praxisthemen, nicht nur reflektiert und nachbereitet, da lerne ich ja schon was, sondern auch konkrete Praxissituationen.


00:05:36 Jennifer Withelm: Und was heißt Dojo eigentlich? Das klingt japanisch.

00:05:38 Birgit Albrich Bandao: Ein Dojo ist der Raum des Weges, ein geschützter Raum, ein Raum im Kampfsport, in dem ich mich trainieren und ausprobieren kann.


00:05:53 Jennifer Withelm: Also, das bedeutet, Sie haben einen virtuellen Raum für diese Weiterentwicklung?


00:05:57

Birgit Albrich Bandao: Nein, wir haben ein Portal, einen virtuellen Raum, den sich jeder erschließen kann, indem er sich einloggt, indem er seine Sessions macht, indem er seine Learnings immer griffbereit hat, indem er sieht, welchen Kompetenzerwerb hab ich schon, welchen habe ich schon für mich aufgebaut? Welche Methoden, welche Tools habe ich bearbeitet? Was habe ich in der Praxis umgesetzt? Welche Impulse hole ich mir noch? An welchen Skills habe ich schon konkret gearbeitet? Dafür gibt's die künstliche Intelligenz, die dann sagt, „du hast jetzt zwei Kurse gemacht, das heißt, du hast deine Führungskompetenz oder deine Selbstkompetenz oder Sozialkompetenz schon weiterentwickelt“. Ist natürlich schön, sowas im Handy in unserem Zeitalter zu sehen.


00:06:50 Jennifer Withelm: Sie kommen eigentlich aus dem Bereich Training, Coaching, Beratung, und das klingt für mich jetzt wahnsinnig IT-lastig. Ich kenne jetzt viele Bekannte aus dem ganzen Umfeld, die sagen, ja, ich wollte ja kein IT-ler werden, ich wollte mich nicht mit künstlicher Intelligenz herumschlagen, mit Computertechnik. Wie bringen Sie da für sich selber den Switch, damit Sie sagen, es macht mir Spaß, das ist mein Ding, Coaching wird ja sehr viel weniger sein als früher.


00:07:21 Birgit Albrich Bandao: Es ist weniger, wobei, jetzt zieht es wieder an. Wir gehen jetzt auch in blended learning deutlich rein. Die Vorgehensweise, ob ich eine Zielgruppe mit einer konkreten Aufgabenstellung oder mit Bedarfen abdecke, überlege ich mir sehr kreativ. Welchen Schritt, welchen Weg müssen die Leute gehen? Durch welche Phasen, welche Dramaturgie, welche Dynamik baue ich ihnen den Prozess ein? Und genauso ist das in den Lernsessions. IT liegt ganz im Hintergrund, die ist quasi das Gerüst. Die kann man sich vorstellen wie so ein Regal. Dieses Regal muss stabil und flexibel sein, damit wir jedem seinen Bedarf individuell bedienen können, und das haben wir gefüllt mit all unseren Erfahrungswerten.


00:08:09 Jennifer Withelm: Welche Zielgruppe sprechen Sie jetzt ganz konkret an?


00:08:13 Birgit Albrich Bandao: Jede, jeder, der delegiert, jeder, der kommuniziert, und jeder, der führt, wir holen die Leute immer da ab, wo sie aktuell stehen, und egal, wo du stehst, das gibt’s! Wir gehen ganz frei an den Markt, damit jeder, der sich bewegen möchte, Kompetenz erwerben und aufbauen kann, spielerisch, leicht, in seinem Tempo und auch gleichzeitig natürlich Firmen, die sagen, wir brauchen Unterstützung bei einem Change Prozess, oder wir haben andere Marktanforderungen auf einmal, und die Anforderungen an die Mitarbeiter oder die einzelnen Funktionen haben sich geändert. Dann kann ich natürlich ein Video anschauen und mir sagen, „ah, ich muss mich jetzt dahin ändern“, oder ich arbeite in meinen Praxisbeispielen an mir. Der Dojo ist so aufbereitet, dass wir für Firmen ausrollen können. Wir können damit Kollegen im Hintergrund unterstützen und individuelle Inhalte einbeziehen. Wir freuen uns auch über engagierte, motivierte Seminarbauer und Trainer, die sagen, ich habe ein ganz tolles Thema, das will ich breit aufbauen, und wir können als White Label jeden Weg bereiten.


00:09:34 Jennifer Withelm: Was haben Sie für einen Appell an die Kollegen oder auch an die externen Personalentwickler da draußen? Wie sollen die sich aufstellen, damit sie in Zukunft überleben?


00:09:46 Birgit Albrich Bandao: Wie kann es weitergehen, indem wir alle die Zeichen der Zeit, die hohe Dynamik, agiles Arbeiten, jetzt auch durch die vielen Videokonferenzen, wir uns neu entwerfen und die Zeichen der Zeit nutzen? Ich hatte ein ganz konkretes Beispiel, und zwar ging es da um ein Videocoaching im Rahmen von einem großen Leadership Development Programm über mehrere Monate, und da hatte ich echt Bammel davor. Wie soll das denn gehen? Wie ist die Privatsphäre geschützt? Ich hatte so Konstellationen schon öfter, und mein Fazit nach diesen einstündigen Video Sessions mit Führungskräften in diesem leadership development Programm ist: Es war viel spitze, es war viel konzentrierter, weil jeder immer auf den Gesichtsausdruck des anderen geachtet hat, und Dinge konnten viel klarer angesprochen werden, weil wir ähnlich wie in echt in einem geschützten Raum waren. Da gab es eben nur den Screen, wo die drei Leute sind, da gab's kein Setup, da gab's kein Trainings- oder keinen Seminarraum oder keinen Besprechungsraum. Die Ergebnisse waren ganz fantastisch.


00:11:09 Jennifer Withelm: All das macht richtig Mut. Ich sage herzlichen Dank für das Gespräch heute, und ich sage herzlichen Dank für das Zuschauen und fürs Zuhören. Und jetzt sehr gerne meinen YouTube Kanal oder meinen Podcast über die üblichen verdächtigen Plattformen wie Google Podcast, Apple Podcast und so weiter abonnieren, und schreibt mir auch sehr gerne über meine Homepage www.lerneningeil.de

bottom of page